Tanzsaal statt Turnhalle

Bundesjugendballett veranstaltet Tanzworkshop für Schüler der Vincenzschule Aulhausen

Aulhausen, den 11. Juli 2017.- Rund zwanzigKinder wirbeln, springen und tanzen durch die Turnhalle der Vincenzschule Aulhausen. Zwischen ihnen neun Erwachsene, die ihre Bewegungen nachahmen. In einem Workshop mit dem Bundesjugendballett hatten Schülerinnen und Schüler der inklusiven Grundschule der Vincenzschule Aulhausen die Gelegenheit, verschiedene Tanzschritte zu erlernen und das Tanzen für sich zu entdecken. Das Ziel: Freude an Bewegung und Begeisterung für das Ballett zu fördern. Organisiert wurde der Workshop vom Team des Rheingau Musik Festivals.

Was auf den ersten Blick etwas chaotisch anmutet, entpuppt sich schnell als spontane Gruppenchoreografie. Zwei Schritte nach vorne, einmal drehen, mit dem Popo wackeln. Aus einzelnen Bewegungen der Schüler machen die Mitglieder des Bundesjugendballetts eine Choreografie für die gesamte Workshopgruppe, während der Pianist die passenden Klänge dazu findet. Eifrig achten die Schülerinnen und Schüler auf die Bewegungsabfolge. Yohan Stegli, Ballettmeister des Bundesjugendballetts, zählt laut die Schritte für sie. „Erste Position, Pirouette… und Sprung!“ Beherzt nehmen die Schüler Anlauf, um mit gestreckten Beinen in die Luft zu springen. „Super!“, lobt der Ballettmeister die Sieben- bis Neunjährigen „Das macht ihr toll!“

Eine Stunde lang steht für die beiden zweiten Klassen der inklusiven Grundschule der Vincenzschule Aulhausen ein Tanzworkshop auf dem Programm. Im Rahmen des Rheingau Musik Festivals ist die Compagnie des Bundesjugendballetts aus Hamburg zu Besuch und übt mit den Schülern abseits des üblichen Stundenplans Tanzschritte ein. Ob mit oder ohne Beeinträchtigung – für jeden gibt es die passenden Bewegungen. Dass man auch im Rollstuhl mit großer Freue tanzen kann, zeigt einer der Schüler, der von seiner Lehrerin gedreht und gewirbelt wird und dabei jauchzend mit den Armen tanzt.

Solotanz, Gruppenchoreografie, beim Bewegungen-Spiegeln oder Pirouetten drehen, die Schülerinnen und Schüler sind mit Begeisterung bei der Sache, anfängliche Schüchternheit ist dank der lockeren und einfühlsamen Art der Tänzer schnell abgelegt. Wenn gerade nicht getanzt wird, fragen die Kinder die Mitglieder des Bundesjugendballetts über das Tanzen und ihr Leben aus. „Da sind Schüler, die erkenne ich heute kaum wieder: Sonst ganz ruhig und schüchtern, tanzen sie hier durch die Halle und unterhalten sich nebenher ganz locker mit den Tänzern. Einfach toll!“, freut sich Alice Doberschütz, Schulleiterin der Vincenzschule Aulhausen, beim Anblick der tanzenden Schüler.

Spielerisch bringen die acht Profitänzer und ihr Ballettmeister den Zweitklässlern eine Stunde lang etwas über das Tanzen bei. Neben theoretischem Wissen geht es in dem Workshop vor allem darum, sich mit Freude zur Musik zu bewegen und sich von der guten Stimmung mitreißen zu lassen. „Es gibt zum Beispiel Ballett, HipHop, Walzer und Garde“, fasst ein Schüler das eben Gelernte stolz zusammen und präsentiert lachend seinen ganz eigenen Tanzstil.

Dann heißt es Abschied nehmen. Wie im Ballett üblich, darf sich jeder Tänzer mit einer Verbeugung verabschieden. Während Profitänzer und Lehrer tosenden Applaus spenden, wendet sich eine Schülerin an ihre Tanzpartnerin aus dem Bundesjugendballett und bringt die Gefühlslage mit nur einer Frage auf den Punkt: „Wann kommt ihr wieder zu uns?“

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